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Aufgeben oder weitermachen?

Aufgeben oder weitermachen | So geht Freiheit | Jan Stiewe

Shit, habe ich mich verschätzt!
Die Augen werden immer größer.
Die Wand vor mir auch.

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Ich habe wirklich Schiss.
Das ist zu viel für mich.
Ich bin noch nicht bereit.
Ich hab‘ Angst…

Ist ja schön und gut, dass es der Inbegriff von Freiheit sein soll. Dass es so cool sein soll. Dass man sowas von im Moment sein soll. Schließlich gebe es keine Vergangenheit und/oder Zukunft. Aber das ist ein Sonderthema…

Eines kann ich euch sagen: Ich konnte dabei an nichts anderes denken. Also war ich wohl im Moment, denke ich.

Allerdings fühlte ich mich in diesem Moment komplett gefangen. Und, ob das wiederum so gut ist, lassen wir mal dahingestellt. Ich konnte nicht vor, nicht zurück. Ich hatte Angst. Hatte keine Lösung parat.

Für mich gab es nur noch zwei Möglichkeiten

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  1. Aufgeben
  2. Weitermachen

Eines kann ich euch sagen: Ich konnte dabei an nichts anderes denken. Also war ich wohl im Moment, denke ich.

In diesem MOMENT entschied ich mich instinktiv fürs Aufgeben. Das war die einfachste Lösung und ich LIEBE einfache Lösungen. ?

Es war die dritte Surf-Stunde im eiskalten portugiesischen Meer und es ging das erste Mal „raus“ zu den großen Wellen. Und der kleine Jani ist einfach mit den Großen mitgegangen und hat die Kindergruppe hinter sich gelassen. Pfff, das bisschen Wasser. Was soll da schon anders sein.

Ernüchterung und Panik kamen dann gleich beim ersten Rauspaddeln, als die 3m-Welle mich erwischte und in den Schleudergang schickte.
So hatte ich mir das nun nicht vorgestellt. Eher so, dass ich lässig rauspaddel, gleich die erste Welle reite und stehe. Kann doch nicht sooo schwer und anders sein. Schließlich hatte es an den ersten beiden Tagen so gut geklappt.

Naja, und nach der Welle ist vor der Welle. Und so versuchte ich mich irgendwie, nach Luft schnappend über Wasser zu halten. Aber ich musste vor allem eine Entscheidung treffen. Obwohl aufgeben eine Niederlage fürs Ego bedeutete und die schöne Vorstellung, gleich die erste Welle zu reiten damit zerstört war.

Also aufgeben.
Scheisse.
Ich verliere nicht gern. Wer tut das schon.
Und alle anderen sind rausgepaddelt. Klar, die konnten das auch schon.
Scheiss Gefühl. Mag ich nicht. Unangenehm. Schade. Und enttäuschend.

Ich bin raus an den Strand. Bereit, das Surfbrett wieder abzugeben. Da hat der Surflehrer mich nochmal gepackt. Nach dem Motto „man wächst mit seinen Aufgaben“.

Wir sind also nochmal rausgepaddelt. Das alleine reicht ja schon, um wieder aufzugeben. Gegen die Strömung zu paddeln. Immer wieder Salzwasser zu schlucken. Die ruhige Phase zwischen den Wellen zu erwischen. Irgendwann angekommen war ich fix und alle. Aber warte mal: ich war angekommen. Ich war DRAUSSEN. Bei den Großen (Wellen). Cooler Scheiss!

Dort angekommen habe ich mich erstmal lässig wie die anderen auf mein Surfbrett gesetzt. Also, versucht. So lässig war’s bei mir nicht. Sieht immer alles so einfach aus. Egal, ich war jetzt da. Nun ging es darum, dort zu bleiben und ’ne Welle zu bekommen.

Zum Glück bin ich nicht gleich wieder übermütig geworden und habe mich zunächst komplett auf das Meer und die Wellen eingestellt. Ich habe beobachtet. Eine tolle Metapher für herausfordernde Situationen im Leben. Ich wollte erstmal nur auf dem Brett bleiben und nicht wieder in die „Wellen-Waschmaschine“. Gesagt getan. Sitzen, gucken, paddeln. Sitzen, gucken, paddeln.

Es folgten dann noch drei Wellenrittversuche. Zwei haben mich komplett gefressen, aber ich habe es wieder nach draußen geschafft. Und beim dritten Versuch bin ich einfach lässig auf dem Surfbrett liegen geblieben und habe mich bis zum Strand spülen lassen. Ich war zufrieden, dass ich weitergemacht hatte…

Also?

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Ihr kennt das auch, oder? Manchmal möchte ich dann einfach verschwinden. Abtauchen. Weg sein.

Ja, einfach aufgeben.
Ist das die Lösung? Ja, vielleicht. Nein. Jein.

Oder doch weitermachen?
Wieder in die Welle stürzen?
Sich nicht entmutigen lassen vom ersten Hindernis?
Einfach drunter durch tauchen?
Und dem Ziel weiter nachgehen?

Das muss nicht die perfekte Welle sein. Es kann auch ein Streit in der Beziehung sein. Eine Frustration im Job. Eine beschissene Situation im StartUp. Veränderung.

 

3 Ideen, um weiter zu machen

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1. Nach jedem Tief kommt ein Hoch!

Vielleicht ist dein Tief, dass du durchschreitest, eine Prüfung, damit du wächst und dich deines Traums würdig erweißt.

2. Vergleich dich nicht mit anderen!

Es ist egal, ob zum Beispiel dein Geschäft, dein Blog, dein Projekt, deine Beziehung nach unzähligen Anstrengungen, noch immer nicht, auf eigenen Beinen steht, obwohl jeder um dich herum, schon von seinem Business ernährt wird. Es ist wirklich „scheißegal“, wie weit andere um dich herum sind! Denn zu unterschiedlich, sind die Voraussetzungen, bei uns Menschen, wenn wir starten.

3. Du bist vielleicht, näher am Ziel, als du glaubst.

Wie oft geben wir auf, während unser Ziel, oder wenigstens der nächste große Schritt, nur wenige Zentimeter entfernt ist? Du wirst niemals wissen, wie nah du deinem Ziel gekommen bist, wenn du aufgibst. Und ebenfalls wirst du es nie erreichen.

Immer weiter. Einfach machen. Jeder Moment, jeder Tag ist neu. Jede Chance ist neu. Der Ball muss immer wieder einfach nur übers Netz. Schlag für Schlag. Welle für Welle. Versuch für Versuch…

🙂

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